Romane wirken kurz

Diskussionen rund um die flache Welt.
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Hardy

Beitrag von Hardy »

Hattet ihr auch schonmal das Gefühl, daß in den einzelnen Discworld-Büchern irgendwie gar nicht SO viel passiert? Ich meine, wenn man am Ende des Buches die einzelnen Kernereignisse revue passieren läßt, ist die Story kurz erzählt. Ist mir besonders jetzt bei Equal Rites aufgefallen. Ist vielleicht aber auch nur mein gefühlsmäßiger Eindruck. Im Detail sind die Geschichten ja sehr unterhaltsam. :)
Windle Poons

Beitrag von Windle Poons »

Diesen Eindruck könnte man (manchmal) vielleicht haben...
Aber wenn man die Bücher öfters und vor allem in der "Reihenfolge innerhalb der Serien" liest, dann erkennt man viele rote Fäden und Zusammenhänge...
Teilweise fallen mir selbst beim 3., 4. oder 5. Mal manchmal immer noch winzige Details auf, die ich vorher einfach überlesen / übersehen hatte...
Und nicht zu vergessen: die Entwicklung einzelner Charaktere ist sehr interressant...
cheery_littlebottom

Beitrag von cheery_littlebottom »

Wenn man sich auf die zentralen Ereignisse konzentriert ist das aber auch nicht nur bei Pratchett so.
Gulp

Beitrag von Gulp »

*Senf dazu gibt*
Also ich muss Hardy zustimmen... Ich finde schon, dass in den Pratchett Romanen viel weniger um die Handlung geht als in fast allen anderen Büchern! Wenn ich Leuten vorschwärme und die fragen dann, um was es denn gehen würde in den Romanen, weiß ich meistens nicht wirklich eine Antwort. (Ich sage dann immer dass es bei ihm nicht auf die Handlung sondern auf den Schreibstil ankommt, obwohl die meisten Leute dann ziemlich misstrauisch und ungläubig werden.)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Gulp am 01.03.2006 um 22:04 ]
Not-as-big-as-awful-big-J

Beitrag von Not-as-big-as-awful-big-J »

Ja, ich finde auch, dass die Bücher zu kurz sind...

Da wartet man ein Jahr auf das Erscheinen des neusten Buches, und wenn es dann endlich da ist, ist es nach zwei, drei Tagen durchgelesen und die Warterei fängt wieder von vorne an.

Aber mal im Ernst. Welches Buch läßt sich nicht auf ein paar kurze Kernpunkt reduzieren? Ansonsten hätten es die Autoren der Klappentext wohl auch sehr schwer.
Ich kann da nicht so große Unterschiede finden. Seien das jetzt andere Romane, oder die sogenannte "Weltliteratur"
Feles Cum Libero

Beitrag von Feles Cum Libero »

Ich finde das hängt stark vom Buch ab. In Thud! passiert z.B. ziemlich viel.
Aber ansonsten habe ich eigentlich nicht den Eindruck, das bei Pratchett weniger passiert als bei anderen Autoren. Außerdem kenne ich Bücher, die mehr als doppelt so dick sind, in denen viel weniger passiert.
Hardy

Beitrag von Hardy »

Gut, ich habe vor Discworld lange nichts gelesen. Dafür hatte ich bei älteren Büchern fast immer richtigen Trennungsschmerz, wenn das Buch zuende war. Ich weiß nicht, ob es an mir oder an den Büchern lag. Vielleicht ist es auch jetzt nicht so schlimm, weil ich weiß, daß noch viele Bücher folgen. :)
Aber verhält es sich mit Büchern vielleicht wie mit Filmen? Da ist es ja auch so, daß manche lange Filme einem vorkommen, als seien sie sehr schnell vorbei und es wäre wenig passiert, während andere kürzere einem wie eine Ewigkeit voll mit unterhaltsamen Ereignissen vorkommen.
Winni

Beitrag von Winni »

Sind eben auch viele Dialoge und (meist philosophische) Zwischenpassagen drin, die nicht unbedingt die Handlung vorantreiben, aber sehr zum Nachdenken anregen... Das mag bei anderen Büchern von anderen Autorn wohl nicht so sein, aber gefällt mir eigentlich recht gut.
anybody

Beitrag von anybody »

Ich kann, wenn ich nach der Handlung gefragt werde, diese eigentlich auch immer in ca 5 Sätzen zusammenfassen....... Darauf kommt es bei PTerry aber imo nicht an. Die Faszination kommt von den Charakteren, deren Entwicklung und den philosophischen/soziologischen Anspielungen/Fußnoten.
Hardy

Beitrag von Hardy »

Und ich stimme Winni zu: Ich habe noch kein Buch erlebt, das den Leser so sehr anregt, seine Phantasie zu benutzen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hardy am 03.03.2006 um 16:04 ]
Nita

Beitrag von Nita »

[quote]
Feles Cum Libero schrieb am 01.03.2006 um 23:46 :
Außerdem kenne ich Bücher, die mehr als doppelt so dick sind, in denen viel weniger passiert.

[/quote]
Ich musste unbedingt an "Effi Briest"dabei denken, oder an "Madame Bovary" (Nicht brüllen, ich liebe diesen beiden Werken...)
Dorwagor

Beitrag von Dorwagor »

Ich finde es ehrlich geagt überhaupt nicht schlimm, wenn es keine soo lange Handlungskette gibt, solang die Charakter so fein ausgearbeitet sind und sich soviele Gedanken machen. Aber bei den Nachtwächtern, den ich gerade ausgelesen habe, musste ich schon stutzen, als
PRIME_BBCODE_SPOILER_SHOW PRIME_BBCODE_SPOILER: Die Nachtwächter
Mumm Colon fragt, wie lange sie sich denn jetzt schon kennen, und Colon in etwa meint: "Ähm, ein paar Tage, Herr." Da hab ich doch tatsächlich zurückgeblättert, und musste feststellen, dass die ganze Handlung bisher (Immerhin 2/3 des Buches) nur aus 3/4 Tagen bestand...
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