Night Watch - Die Nachtwächter (SPOILER)

Diskussionen rund um die flache Welt.
Nita

Beitrag von Nita »

Ich bin nicht so sicher:???: Zu der Zeit waren im Portugal keine Adlige mehr (es war in den 60.). Sicher ist, dass die Soldaten, die agierten, Nelken trugen, um sich von dem Rest der Armee zu unterscheiden.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Adlige und eine Monarchie nicht, aber eine ziemlich reaktionäre Diktatur. Salazar hatte das Land Jahrzehnte regiert, sein Nachfolger hats dann nicht mehr so lange geschafft...
Fruusch

Beitrag von Fruusch »

Also ich hab Nightwatch inzwischen auch gelesen. Ist imho eines der besten Bücher von Pterry (irgendwie sag ich das bei jeder Neuerscheinung, wird er wirklich mit jedem Buch besser?).
Dieser etwas neuere ernste Stil gefällt mir sehr gut. Und das Thema, das er hier aufgegriffen hat - Revolution, Heldentum, "die Guten sind wir" - muß ich sagen hat er gelungen bearbeitet. Die Hoffnungslosigkeit einer Revolution (am Ende ist eh alles wie vorher) kommt gut rüber. Vimes will ja daher auch lediglich versuchen, die "braven" Bürger aus der Sache rauszuhalten.
Die Jugend einiger Hauptcharaktere hat mich schon immer mal interessiert, gerade Reg Shoe und wie er zum Zombie wurde :wink: Ich denke das hat Pterry auch gut hinbekommen.
Doch auch die Gegenseite wird gut beschrieben finde ich. Die beiden Soldatenkommandeure _wollen_ ja nicht wirklich auf ihre eigenen Landsleute losgehen. Sie sehen keinen Sinn in der Sache. Doch sind sie in ihren Pflichten und ihrem Soldatendasein so gefangen, daß sie es schlußendlich doch tun.

Ich finde es sehr gut, daß PTerry einige Charaktere nur von außen beschreibt. Das erhält die Spannung, was sie nun eigentlich wirklich sind. Wärs nicht langweilig, wenn wir alle wüßten, wie Karotte wirklich denkt? Bei Carcer find ich es auch in Ordnung, er ist in diesem Buch halt der Feind, der immer wieder auftaucht, aber er ist trotzdem nicht der Hauptplot. Doch nicht zu wissen wie er denkt macht die Sache spannend, man weiß nie, was er tun wird. Vimes weiß es ja auch nie so genau, auch wenn er ihn wohl recht gut einschätzen kann, was man am Ende des Buches gut erkennt.
Tod

Beitrag von Tod »

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Zitat:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
Fruusch schrieb am 09.12.2003 um 11:05 :
Soldatenkommandeure _wollen_ ja nicht
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
In der Anleitung des Forums kannst du nachlesen wie man Dinge hervorhebt.
Fruusch

Beitrag von Fruusch »

Das weiß ich, ich kenne BBCode schon lange, allerdings stufe ich meine Hervorhebungen lieber ab. Fettdruck erschien mir da nicht angemessen.
Tod

Beitrag von Tod »

Italic würde auch gehen. Wenn du BBCode kennst, benutze ihn bitte, mit _solchen_ Hervorhebungen verwirrst du viele Internetnutzer nur.
Fruusch

Beitrag von Fruusch »

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Zitat:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
Tod schrieb am 09.12.2003 um 12:33 :
Italic würde auch gehen. Wenn du BBCode kennst, benutze ihn bitte, mit _solchen_ Hervorhebungen verwirrst du viele Internetnutzer nur.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Das wage ich doch zu bezweifeln:smile:

Aber ich denke wir sollten on topic weitermachen, sonst mußt du noch deine eigenen Kommentare löschen :wink:

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"If you wants to understan' an enemy, you gotta walk a mile in his shoes. Den, if he's still your enemy, at least you're a mile away and he's got no shoes." - Plateau, troll philosopher

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fruusch am 09.12.2003 um 18:24 ]
cheery_littlebottom

Beitrag von cheery_littlebottom »

Also ich kann nicht sagen, dss es mich direkt verunsichert hat (dazu brauchts schon mehr :smile:), aber ehrlich gesagt ist mir erst durch Tods Post klargeworden, dass es sich um eine Hervorhebung handeln soll. Ich dachte, es wären verunglückte anführungszeichen....

Und on topic: Ichz habs jetzt auch endlich gelesen! Und find's guhuut! Und wenn ich genug Zeit hab les ich den ganzen Thread endlich mal nach.

Nur irgendwie hat mir das Buch irgendwie mein ganzes Vimes-Bild verschwurbelt. Irgendwie hat man ja so ein inneres Bild davon wie die Charaktere aussehen. Tja, und der Nachtwachen-Vimes war da so ganz anders.... schwer zu erklären. Ich lass es mir noch mal durch den Kopf gehen und versuchs dann noch mal, glaub ich...
fool

Beitrag von fool »

@fruusch: Ich fand Deinen Satz

Die Hoffnungslosigkeit einer Revolution (am Ende ist eh alles wie vorher) kommt gut rüber.

Das hat mich ebenfalls sehr beeindruckt. Und ich fand es anrührend, dass sogar Vetinari an diese Zeit sentimentale Erinnerungen hat.
Was zeigt, dass das sehr emotional und mitreissend sein kann. Aber leider wird alles im Laufe der Zeit zu schmuddelgrau, auch Motive, gerechte Empörung und edle Ziele. Siehe die Grünen in Deutschland- das was Joschka Fischer macht ist auch nicht gerade dem ursprünglichen Gedanken dieser Sonnenblumen-Partei entsprechend. Wischiwaschi-Grau, mehr bekommen wir Menschen halt nicht hin :sad:
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

@fool:

Ich würde sagen, das liegt daran, dass da ein Kompromiss geschlossen wurde. Die Grünen haben die Gesellschaft etwas in die Richtung hin zu mehr Umweltschutz, Toleranz usw. gebracht, einige der schlimmsten Probleme beseitigt - und das hat dann auch dazu geführt, dass 1. die Probleme nicht mehr so drängend sind, weshalb die Leute nicht mehr denken, sie müssten dagegen auf die Straße gehen und 2. die Leute, die daran beteiligt waren, auch zufrieden sind, weil sie immerhin etwas erreicht haben. Mit dem Alter lässt die Energie nach...
Tod

Beitrag von Tod »

Bitte ontopic bleiben!
Fruusch

Beitrag von Fruusch »

Ich denke das ist noch ontopic...

Es wird immer Fundis und Realos geben, in unserer Welt wie auch auf der Scheibe. Reg Shoe wird immer zu den Fundis gehören, seine Ideale sind es ja, die ihn am Leben halten. Vetinari dagegen ist ein Realo, er erinnert sich zwar vielleicht wehmütig an diese Zeit, aber er handelt, wie es die Sachzwänge gebieten.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Wobei die "Realos" deutlich erfolgreicher sind. :-/ Obwohl man das auf der Scheibenwelt nicht allgemein sagen kann, Karotte scheint ja auch sehr idealistisch zu sein (vielleicht noch mehr als Reg Schuh), aber er ist auf seine Weise erfolgreich damit...
Junivera

Beitrag von Junivera »

Nun sie sind beide idealistisch aber mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen. Reg glaubt die Menschheit ist schlecht und muß gegen Widerstände gebessert werden Karotte weiß die Menschen sind von Grund auf Gut und müßen nur daran erinnert werden. Also bekommen doch beide was sie erwarten.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

Hm, tut Reg das? Im Buch war doch der eine Typ (Findthee Swing), der die Philosophie hat "So sollen die Menschen sein, wie können wir sie dazu bringen?" und am Ende feststellt, dass das Problem nicht die falsche Regierung, sondern das falsche Volk ist. Was zur Katastrophe führt. Reg scheint dagegen der harmlose Träumer zu sein.
Fruusch

Beitrag von Fruusch »

Reg ist in meinen Augen der harmlose Träumer, der solange harmlos bleibt, wie er machtlos ist. Sobald solche Träumer an die Macht kommen ist die Katastrophe da. Die Theorien, die er in NW aufstellt sind der Kommunismus in Reinform. Im Buch wird er dann ja ziemlich unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
In seiner Ohnmacht und seinen Träumen mag Reg eine tragikomische Figur sein - aber da ist mehr Ernst dahinter als man vielleicht vermutet.
Junivera

Beitrag von Junivera »

Ich denke, im gegensatz zu Findthee Swing träumt Reg davon, ein Revolutionär zu sein, ohne den Biss zu haben, es wirklich zu sein. Aber ihre Ideen sind sic sehr ähnlich. Also eben so Gegensätzlich zu Karotte wie ich oben meinte.
Nita

Beitrag von Nita »

Ist es nicht B. Brecht, der einmal schrieb (ironischerweise), man müsse das Volk ändern, bzw. wechseln ?
Agi Hammerklau

Beitrag von Agi Hammerklau »

Ich glaube es ist nicht leicht, ein Volk zu ändern, denn je größer der Mob, desdo niedriger die Durschnittsintelligenz.
Max Sinister

Beitrag von Max Sinister »

@Nita: Richtig, als Reaktion auf den Aufstand von 1953.
Ging ungefähr so: Die Regierung ist mit dem Volk unzufrieden, wäre es da nicht am besten, sie löste das Volk auf und wählte ein neues?
Evelyn

Beitrag von Evelyn »

Hallo,

ich bin noch recht neu hier im Forum, und wende mich daher mal dem aktuellsten Thema zu.
Habe 'Die Nachtwächter' auch gerade ausgelesen (ich les die Scheibenwelt-Romane alle auf deutsch, nicht, weil ich kein Englisch kann, sondern weil's schon auf Deutsch manchmal schwer ist, den Überblick zu behalten).
Ich muss aber sagen, dass ich das Buch nicht so gut finde wie die anderen, in denen es um die Wache geht.
Anfangs denkt man ja noch 'Ah, ein typischer Pratchett', aber dann wird's mir persönlich zu ernst. Ist zwar interessant, von der Geschichte von Mumm zu hören (und auch die Ausbildung von Vetinari etwas mitzubekommen), aber irgendwie sind mir die Anklänge zu ernst. Z.B. in den Folterkammern, da wurd's mir ganz anders vor Grauen. Mich erinnert das ziemlich an die deutsche Geschichte, muss ich sagen. Ist nicht so, dass ich davon nichts hören will, aber eben nicht in einem Pratchett-Buch, denn da möchte ich doch eher (intelligent) unterhalten werden.
Naja, just my humble opinion...
Tod

Beitrag von Tod »

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Zitat:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
Evelyn schrieb am 14.01.2004 um 20:43 :
Ist nicht so, dass ich davon nichts hören will, aber eben nicht in einem Pratchett-Buch, denn da möchte ich doch eher (intelligent) unterhalten werden.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Gerade Die Nachtwächter war sehr intelligent von den Beobachtungen des menschlichen Verhaltens her.
Evelyn

Beitrag von Evelyn »

Das stimmt schon, ich meinte aber auch eher unterhalten im Sinne von amüsiert, auch, wenn das jetzt oberflächlich klingt. Ich lache halt lieber, als dass ich weine. ;)
Der Quästor

Beitrag von Der Quästor »

Die Bücher wurden über die Jahre ohnehin immer "ernster" mit NW als vorläufigem Höhepunkt; die Schenkelklopfer-Pointen wurden immer seltener und fehlen nun ganz.
"Monstrous Regiment" ist meiner Meinung nach - zumindest vom Schreibstil, nicht vom Thema - wieder etwas leichtfüßiger geraten, aber da gibt es auch andere Meinungen.
Eines aber bieten alle Scheibenweltbücher: Erstklassige Unterhaltung :wink:
Fruusch

Beitrag von Fruusch »

Hm, also "Schenkelklopfer" ist für mich eine abwertende Bezeichnung. Die ganzen austauschbaren 08/15 Comedy-Clowns im Fernsehen produzieren sowas...

PTerrys Humor ist viel tiefgreifender, und ich muß sagen, auch NW ist ein sehr humorvoll geschriebenes Buch. Trotz des ernsten Hintergrundes kann man immer wieder herzlich lachen. Das ist es ja gerade was mich an PTerry so fasziniert - er schreibt über todernste Themen auf eine Art und Weise, dass man Lachen kann, aber die Ernsthaftigkeit des Themas geht dabei nicht verloren, er gleitet nicht zu sehr ab in Slapstick oder gar Comedy. Bei PTerrys Geschichten werden Schmerz und Tod nicht verharmlost, was die Figuren viel echter macht. Die Witze kommen natürlich, nicht gezwungen daher. Man braucht kein "Bitte jetzt lachen" Schild um vor Lachen fast vom Stuhl zu fallen (is mir tatsächlich mal passiert, auf der ersten Seite von "Lords and Ladies" :wink: <!-- BBCode Note-Marker Start-One --><font color="#FF0000">*<!-- BBCode Note-Marker Start-Two -->1<!-- BBCode Note-Marker End-One --><!-- BBCode Note-Marker End-Two -->).

Über Geschmack kann man viel sinnlos diskutieren, aber ich würd dir raten, lies das Buch noch einmal. Vielleicht erkennst du dann auch die humorvolle Seite der Geschichte.

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"If you wants to understan' an enemy, you gotta walk a mile in his shoes. Den, if he's still your enemy, at least you're a mile away and he's got no shoes." - Plateau, troll philosopher<!-- BBCode Note Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Fußnoten:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE><!-- BBCode Note Start-One --><font color="#FF0000"><!-- BBCode Note End-One -->1<!-- BBCode Note Start-Two --><br><!-- BBCode Note End-Two -->"The Morris Dance is danced by young mathematicians whose only connection to the cycle of nature is that their Volvo once ran over a sheep"<!-- BBCode Note Start-Three --><br><br><!-- BBCode Note End-Three --></BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Note End -->

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fruusch am 15.01.2004 um 14:08 ]
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