Seite 1 von 1

Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Mittwoch 9. März 2011, 22:26
von Fafner
Hi, hab mich grad hier angemeldet, um vom Wissen der Community profitieren zu können. :-)

Ich schreib ne Arbeit im Rahmen meines Studiums zum Thema "Scheibenwelt im Physikunterricht". Nun bieten sich Prattchets Werke ja wunderbar an... nur will es die Phyisk nun manchmal, dass man mit kokreten Zaheln jongliert. Deswegen meine Frage:
Wer kann mir genaue Daten bezüglich der Scheibe verschaffen? Oder gibt es dazu irgendwie schon Literatur? Hab die meisten Romane gelesen, werde aber nicht immer fündig. Interessant wären folgende Dinge
  • Durchmesser der Scheibe
  • Masse der Scheibe (+Elefanten und Groß'A'Tuin)
    ..oder, als Alternative zur Masse...
  • Höhe der gesamten Anordnung Scheibe-Elefanten-Schildkröte
Wär cool, wenn jemand was gescheites zu sagen wüsste. Hab es mit der Suchfunktion schon probiert, aber die ergab leider nix.

Fafner

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Mittwoch 9. März 2011, 23:33
von C.M.O.T.-Dibbler
Nun, die Scheibenwelt hat einen Radius von 5000 Meilen und einen Umfang von ca. 30000 Meilen... Das wären eigentlich die einzigen physikalisch-relevanten Werte...
Allerdings kann man sich die anderen Werte anhand von Skizzen schon so ungefähr herschätzen.^^
Vom Bauch der Schildkröte bis zum Gipfel von Cori Celesti würde ich etwa ein Höhe von 13000 Meilen schätzen und eine Gesamtmasse nur von der Scheiben ... naja vielleicht 2,5*10^12 kg?
Die beiden letzten Werte sind vielleicht nicht ganz physikalisch korrekt, aber das muss ja niemand wissen.^^ ;)

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2011, 10:04
von Fafner
Hey, danke! Das ging schnell....

Wo hastn du den Wert für den Radius hergenommen?
Die anderen Abschätzungen klingen erstmal gut ... kannst du trotzdem mal sagen, wie du zu der Schätzung gekommen bist? "Einfach mal annehmen" oder mit irgendwas verglichen?

Ich habs jetzt nicht im Kopf, aber zur Not werd ich wahrscheinlich die Erde als Vergleich ranziehen. Und für die Elefanten und Schildkrötenmasse... naja, es gibt ja im Tafelwerk bestimmt die Dichte von Fleisch^^

Also danke erstma, mir fallen bestimmt noch andere Dinge ein, die ich nicht weiß.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2011, 10:16
von Tod
Was vermutlich auch eine hilfreiche Information ist, ist diese Angabe zur Dicke: The disc is about 10,000 miles across and about 30 miles thick at the Rim, but a lot thicker at the Hub.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2011, 10:35
von Der Quästor
Der höchste Punkt der Scheibenwelt - Cori Celesti - ist ein 10 Meilen hohes Felsmassiv. Ist vielleicht auch noch interessant.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2011, 15:22
von Paul König
Hi Fafner

Die Größe der Elephanten sollte doch auch berechenbar sein...
Die Sonne der SW fliegt auf ihrem nächtlichen Weg unterhalb der Scheibe durch die Beine der Elephanten.
Mal annehmend, daß die Sonne am Tage die Mitte als Pseudoäquator überfliegt, solltest Du die Kreisbahn der Sonne berechnen und bekommst damit einen annähernden Wert für die Größe der Dickhäuter... mußt natürlich auch einen Sicherheitsabstand zu Groß A Tuin einberechnen... (aber bitte nicht im Tierversuch den Flammpunkt von Schildkröten zu ermitteln versuchen)

Gruß Paule

(und stell die Eimer raus, ich weiß ihr Studenten der Physik seid keine Kostverächter...)

( Du kommst nicht zufällig von der Küste?)

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2011, 15:49
von C.M.O.T.-Dibbler
Fafner hat geschrieben: Wo hastn du den Wert für den Radius hergenommen?
Die anderen Abschätzungen klingen erstmal gut ... kannst du trotzdem mal sagen, wie du zu der Schätzung gekommen bist? "Einfach mal annehmen" oder mit irgendwas verglichen?
Gerne!
Also der Wert vom Radius ... ich glaube der wird in "Farben der Magie" als Durchmesser von 10000 Meilen erwähnt ... vom D zum Radius ist es ja nicht mehr allzu schwer.^^ Außerdem ist es auch hier: http://www.thediscworld.de/index.php/Scheibenwelt im Discwiki vermerkt. Der Umfang steht ebenfalls in Farben der Magie.
Das Gewicht habe ich mit dem Gewicht der Erde verglichen und einfach statt der dritten Potenz, die zweite genommen, also aus dem Volumen eine Fläche gemacht. Da die Scheibe natürlich auch eine Tiefe hat, wird der Wert nicht genau stimmen, rechne also am besten ein bisschen was dazu.
Und wenn die Zusammensetzung von Groß A´Tuin an die einer normalen Schildkröte hält, schätze ich ihr Gewicht auf etwa 3000000 kg... wenn man das Gewicht einer normalen Schildkröte proportional rechnet...
Tja, die Größe habe ich wirklich nur geschätzt anhand von Illustrationen von Paul Kidby... Aber ich finde die Idee mit der Umlaufzeit der Sonne super!

Also wirklich "belegt" sind nur Radius und Umfang, allerdings habe ich die anderen Werte nicht einfach mal aus der Luft gegriffen. ;)

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2011, 16:54
von Fafner
Leute, ihr seid super!
Ich habe mit den genannten Daten und der Idee zur Berechnung der Elefantengröße alles was ich brauche, um den Rest abzuschätzen.

Sollte ich mit Rechnerei was erstaunliches "neues" rausfinden, werd ichs hier vermerken.
Danke an alle!

@Paule: Nee, bin nich von der Küste. Agiere vom schönen Dresden aus. Und den mit den Eimern raff ich grad irgendwie nich...

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Montag 14. März 2011, 00:36
von C.M.O.T.-Dibbler
Gerade schnupperte ich durch den englischen Band von "Zauberhut"(Sourcery) und was muss ich sehen: Eine Größenangabe für Groß A'Tuin :o ^^
Es ist auf Seite 13 beschrieben: "When you are ten thousand miles long, your shell pocked with meteor craters and frosted with comet ice, there is absolutely nothing you can realistically be like except yourself."
Das hieße also, dass Groß A'Tuin genauso lang ist wie die Scheibenwelt... Das kann ich mir aber nicht vorstellen, wenn ich mir so andere Beispiele durch den Kopf gehen lasse. Wahrscheinlich war es nur ein gerundeter Wert, aber doch etwas verwirrend.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Montag 14. März 2011, 00:51
von TheLibrarian
In "Das Licht der Phantasie" wird auch schon gesagt, dass Groß A'Tuin von Kopf bis Schwanz 10.000 Meilen lang ist.
Ich weiß leider gerade nicht, welches Kopf/Körper-Verhältnis Sternenschildkröten (oder Schildkröten generell) haben,
der Durchmesser der Scheibe dürfte aber eher bei 8 oder 9.000 Meilen liegen.
Als Rincewind von Tethis über den Rand der Scheibe gehalten wird, kann er weit unter sich einen Fuß Groß A'Tuins sehen - die Scheibe dürfte also etwa so groß sein wie der Panzer.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Montag 14. März 2011, 07:59
von Paul König
hi Fafner, schön wenn sich die Infos so zusammenfügen...
kannst ja Deine Ergebnisse, wenn Du fertig bist im Newsletter veröffentlichen lassen!

Und die Sache mit den Eimern ist simpel... liest Du am besten "Die volle Wahrheit" und bekommst einen Eindruck dessen, welches mein Hauptgeschäftsfeld war und ist.
(Ihr Geschäft ist mein täglich Brot! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )

Gruß
Paule

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Montag 14. März 2011, 15:28
von Fafner
Also da Pratchett offenbar sagt, dass sowohl Schildkröte als auch Scheibe ca. 10.000 Meilen durchmessen, nehm ich das einfach mal für bare Münze. Ich meine, wer außer ihm wird es denn schon besser wissen? ;-)

Und die Beschreibung aus Farben der Magie - dass Rincewind den Fuß A'Tuins sieht, wenn er über den Rand guckt - ist maßgeblich. Ja, er kann den Fuß sehen, aber wer sagt, ob er gerade straigth nach "unten" schaut oder ob sein Blickwinkel nicht etwas geneigt ist?
Deshalb nehme ich einfach weiter an, dass sowohl Scheibe als auch Schildkröte denselben Durchmessser haben.
(interessant ist natürlich trotzdem, dass der Panzer dadurch etwas kleiner sein muss, als die Scheibe - entgegen der Annahme von TheLibrarian, sry^^)

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Samstag 19. März 2011, 14:10
von Fafner
Um hier auch mal wieder was zu schreiben:
Die physikalischen Berechnungen zur Gravitation auf der Scheibenwelt sind... bockschwer.
Als ich endlich heausgefunden habe, wie man die Gravitation eines beliebigen Körpers ausrechnet (in 95% der Fachliteratur gehts immer nur um KUGELN, tststs), habe ich direkt gemerkt, warum man eigentlich lieber Kugeln haben sollte.

Wie auch immer, ich habe mich erstmal auf die Scheibe an sich beschränken wollen, hänge aber seitdem vor der Berechnung eines Integrals.

Aus Überlegungen zu Kräften und Symmetrie kann man aber folgendes sagen:
- von der Scheibe "fallen" - unmöglich! (okay, das ist sicher vielen klar)
- je näher man dem Rand kommt, desto "schräger" steht man (das sog. Gravitationszentrum, in dessen Richtung die Gravitationskraft zeigt, liegt in der Mitte der Scheibe ... und man selbst steht immer dann bequem, wenn die eigene Körperachse parallel zu diesem Kraftvektor ist... einfach gesagt: man steht immer genau so, wie ein "Vektor)"Pfeil" Richtung Zentrum)

Bis ich mich wieder der gravitation zuwende, werd ich erstmal gucken, ob man von der "Fliehkraft" ergriffen von der Scheibe fliegt, wenn man sich nicht festhält.
Und a propos Gefahr:
Weiß jemand, in welcher Entfernung (zum Mittelpunkt der Scheibe oder so) die Sonne die Scheibenwelt umkreist? Es ist ja laut Prattchett eine "komplizierte Bewegung", aber eigentlich isses doch bloß ne Kreisbewegung, oder? Denn die Scheibe dreht sich ja, was soll die Sonne da noch großartig tun.

Na auf jeden Fall wäre ein Abstand ganz interessant... denn wenn ich richtig vermute, dürfte einzig das magische Feld der Scheibenwelt die Menschen am Rand vor höchstgradigen Verbrennungen schützen ;-)

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Samstag 19. März 2011, 17:01
von DuMistvieh
Auch nicht zu vergessen: Auf der Scheibenwelt ist die Lichtgeschwindigkeit sehr viel geringer als auf der Rundwelt.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Samstag 19. März 2011, 19:46
von TheLibrarian
Zur Gravitation: Ich denke mal, dass Groß A'Tuin und die Elefanten hier ganz gewaltig mit reinspielen.
Denn es ist ja möglich, über den Rand der Scheibe zu fallen.

Zur Fliehkraft: Die Scheibe benötigt für eine volle Umdrehung 800 Tage.
Die Drehgeschwindigkeit am Rand beträgt demnach ~63,2km/d bzw. ~2,6km/h (0,73m/sec).
Erscheint mir zu wenig, um von der Fliehkraft fort geschleudert zu werden.

Zur Umlaufbahn der Sonne: Ich denke, dass diese mehr einem Brotlaib als einem Kreis ähnelt.
Unter der Scheibe muss die Bahn ja nahezu gerade verlaufen, damit die Sonne nicht über Groß A'Tuins Panzer schrammt.
Interessant wäre natürlich, welche Schulterhöhe die Elefanten haben - dann könnte man die Bahn genauer bestimmen.
Außerdem dürfte die Umlaufbahn leicht um die Querachse der Scheibe (bezogen auf Groß A'Tuins Schwimmrichtung) taumeln - sonst dürfte es ja nicht gelegentlich notwendig sein, dass "ein Elefant für eine Sonne das Bein hebt".

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Samstag 19. März 2011, 20:28
von Feles Cum Libero
Habe im "Discworld Companion" etwas zur Umlaufbahn der Sonne gefunden, da heißt es unter dem Stichwort: "Calendars":
The tiny sun orbits in a fairly flat ellipse, being rather closer to the surface of the disc at the Rim than at the Hub (thus making the Hub rather cooler than the Rim). This ellipse is stable and stationary with respect to the turtle - the sun passes between two of the elephants.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Samstag 26. März 2011, 16:18
von Fafner
Ja, da hätte man auch selber drauf kommen können, beim Eintrag "kalender" im Discworld Companion zu schauen^^.... steht ja insgesamt ne Menge zum Thema drin, ein Glück.

Librarian hat natürlich Recht... die Zentrifugalkraft am Rand (und da ist sie am höchsten) ist unglaublich winzig. Aber hey, auch das rauszufinden ist erstmal ne Aufgabe für Schüler :D

Die VErbennungen kann ich erstmal abhaken, das magische Feld wirds schon lösen. Soweit erstmal, ich widme mich dem Licht, seiner GEschwindigkeit und der "Farbe" Oktarin.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 16:50
von Ponder
Was mir gerade noch einfällt:
In Farben der Magie soll ja das Geschlecht der Scheibenwelt bestimmt werden, indem ein Fahrzeug über den Rand herunter gelassen wird. Dies deutet darauf hin, dass die Scheibenwelt zumindest nicht kleiner ist als Groß A'Tuin darunter.

Zur Sonnenbewegung:
Das dürfte eher eine elliptische Bewegung sein (bezogen auf das sich bewegende Koordinatensystem mit Ursprung im Zentrum der Scheibenwelt+Träger). Begründung: Nehmen wir an die Sonne bewegt sich auf einer elliptischen Bahn. Betrachten wir die 2D-Ebene in der diese Ellipse liegt. Die Sonne geht nahe des Randes auf und nahe des Randes auch wieder unter. Der Abstand der Sonne beträgt also hier mindestens 10000 Meilen.
Nachts bewegt sie sich über den Rücken der Scheibenwelt hinweg. Dafür gibt es mehrere Belege, unter anderem heißt es ja, dass ein Elefant um der Sonne Platz zu machen ein Bein heben muss. Wenn nun Hauptachse und Nebenachse gleich lang sein sollten, es also wirklich eine Kreisbewegung wäre, dann müsste zwischen tiefstem Punkt der Sonne und höchstem Punkt der Sonne auch etwa 10000 Meilen liegen. Es heißt nun aber weiter, dass die Sonne über der Mitte nur einen ein wenig größeren Abstand hat als am Rand. Der höchste Punkt der Scheibenwelt ist aber lediglich 10 Meilen hoch. Dies bedeutet, dass ein Großteil dieses Abstands unterhalb der Scheibenwelt zu finden sein müsste. Damit ist ein Elefant ganz grob mindestens etwa 5000 Meilen hoch sein. In Anbetracht der oben erwähnten Astrozoologie-Untersuchungen ist dies eher unwahrscheinlich.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 17:33
von TheLibrarian
Zu Beginn von TLH wird die Größe der Elefanten mit "more than two thousand miles tall" angegeben.

Re: Die Vermessung der Scheibenwelt

Verfasst: Donnerstag 7. April 2011, 06:18
von Paul König
ein allzukleiner 5. Elephant hätte ja auch nie beim Absturz solche immensen Fettlagerstätten in Überwald hervorbringen können...
vielleicht sollte ein angehender Wirtschaftsmathematiker, so sich ein humorvoller hier im Forum findet, versuchen herauszubekommen, wie groß die Fettlagerstätten sind um eine Volumenberechnung durchführen zu können.... :roll: :roll: :roll:

Gruß
Paule (da kann gleich ermittelt werden, wie groß die Eimer für die Elephanten sein müßten :lol: :lol: :lol: )