Unseen Academicals
Re: Unseen Academicals
Guten Tag, wers auch immer liest. Ich bin noch relativ neu sowohl im Internet als auch in einem Forum, also entschuldigt schon mal alle Faux pas, die ich vielleicht begehen könnte. Ich habe garade das neue Buch beendet und war ein bißchen betrübt. Es ist in keiner Weise richtig Pratchett-mäßig, ich habe das Gefühl, er ist zu sehr in der heutigen Realität angekommen. Ich fand immer besonders spannend das Wiederentdecken unserer Wirklichkeiten in der Scheibenwelt, die ja doch ein bißchen anders ist. Schon die Mischung von altbekannten running gags, (Die Professoren sind nur mit Essen beschäftigt usw) paßt gar nicht gut zu den Passagen, die eigentlich die heutige Uni-Welt beschreiben. Warum müssen wir wissen, wie die Professoren heißen? Ich war mit "Dean" oder "Runes" ganz glücklich. Außerdem fehlt mir beim ganzen Buch ein Ziel. Ich meine, gut, die Fußballliga wird auf die Beine gestellt, aber darüber erfahren wir nicht wirklich viel, oder? Es kann natürlich auch sein, daß alle Ängste, die man um den Autor hat, sich derart manifestieren, daß man ständig drauf wartet, ob er irgendwie oder irgendwann nachläßt. Ich hatte schon "Nation" mit diesen gemischten Angst/Hoffnung-Gefühlen gelesen, fand aber dann, daß das Buch grandios war. Leider, wie gesagt, habe ich bei diesem neuen Buch ganz andere Gefühle. Bitte schreibt mir (wer mag), ob ihr auch so denkt, oder meint, daß ich vollkommen danebenliege. Eigentlich hätte ich gern letzteres, daß würde bedeuten, daß es nur an mir liegt. Tschüs, Stringa
- Feles Cum Libero
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Re: Unseen Academicals
Erstens: Willkommen im Forum, Stringa! Keine Sorge, du wirst dich hier schon eingewöhnen.
Zweitens: Ein paar Absätze und Leerzeilen hätten deinem Beitrag ganz gut getan.
Drittens: Wie oben von mir schon angedeutet, finde ich, dass "Unseen Academicals" durchaus seine Schwächen hat. Besonders die erste Hälfte scheint mir etwas unausgegoren und schleppend. Auf der anderen Seite ist der Roman für mich auch nicht fruchtbar schlecht. Es gibt durchaus Witziges, Interessantes und Verblüffendes und auch die Story gewinnt irgendwann an Tempo. "Unseen Academicals" ist also weit davon entfernt, total enttäuschend zu sein.
Eigentlich ist es doch nicht verwunderlich, dass auch die UU immer mehr unseren Unis ähnelt. Es ist die logische Konsequenz aus der fortschreitenden Modernisierung der Scheibenwelt, die man auch in den ganzen letzten Romanen schon gesehen hat. Und dass die Zauberer trotzdem ihrem alten Wesen verhaftet bleiben und damit ein bisschen auflaufen, gehört für mich auch ein wenig dazu (Außerdem ist Vergleichbares auch an unseren Unis zu beobachten).
Ich kann dir also deine Frage, "ob es an dir liegt", nicht wirklich beantworten. Darüberhinaus wird dir ein Buch, dass dir nicht gefällt, nicht plötzlich besser gefallen, bloß weil jemand anderes dir sagt, dass es doch gar nicht so schlecht ist. Andererseits ist es in der Tat nicht die beste Erwartungshaltung an ein Buch, mit einem "Hoffentlich geht es dem Autor noch nicht so schlecht, dass man es seinem Schreibstil anmerkt" ranzugehen.
Zweitens: Ein paar Absätze und Leerzeilen hätten deinem Beitrag ganz gut getan.
Drittens: Wie oben von mir schon angedeutet, finde ich, dass "Unseen Academicals" durchaus seine Schwächen hat. Besonders die erste Hälfte scheint mir etwas unausgegoren und schleppend. Auf der anderen Seite ist der Roman für mich auch nicht fruchtbar schlecht. Es gibt durchaus Witziges, Interessantes und Verblüffendes und auch die Story gewinnt irgendwann an Tempo. "Unseen Academicals" ist also weit davon entfernt, total enttäuschend zu sein.
Irgendwie bemängelst du hier das, was dir laut eigener Aussage gefällt (die Scheibenwelt als Spiegel unserer Welt).stringa hat geschrieben:Ich fand immer besonders spannend das Wiederentdecken unserer Wirklichkeiten in der Scheibenwelt, die ja doch ein bißchen anders ist. Schon die Mischung von altbekannten running gags, (Die Professoren sind nur mit Essen beschäftigt usw) paßt gar nicht gut zu den Passagen, die eigentlich die heutige Uni-Welt beschreiben.
Eigentlich ist es doch nicht verwunderlich, dass auch die UU immer mehr unseren Unis ähnelt. Es ist die logische Konsequenz aus der fortschreitenden Modernisierung der Scheibenwelt, die man auch in den ganzen letzten Romanen schon gesehen hat. Und dass die Zauberer trotzdem ihrem alten Wesen verhaftet bleiben und damit ein bisschen auflaufen, gehört für mich auch ein wenig dazu (Außerdem ist Vergleichbares auch an unseren Unis zu beobachten).
Ich kann dir also deine Frage, "ob es an dir liegt", nicht wirklich beantworten. Darüberhinaus wird dir ein Buch, dass dir nicht gefällt, nicht plötzlich besser gefallen, bloß weil jemand anderes dir sagt, dass es doch gar nicht so schlecht ist. Andererseits ist es in der Tat nicht die beste Erwartungshaltung an ein Buch, mit einem "Hoffentlich geht es dem Autor noch nicht so schlecht, dass man es seinem Schreibstil anmerkt" ranzugehen.
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Re: Unseen Academicals
Danke an Feles cum Libero für die freundlichen Worte.
Nein, normalerweise habe ich keine Angst vor meiner eigenen Meinung über ein Buch. Es ist eben nur so, daß Terry Pratchett einer der ganz wenigen Autoren ist, die man sozusagen fast blind verehrte. Man wußte von Anfang an, daß man als Leser sich in dieser seiner Welt geborgen fühlen konnte und war absolut sicher, daß einem alles gefallen würde.
Dieses Gefühl hat man meiner Erfahrung nach nur bei ganz wenigen Schriftstellern, selbst unser hochgeschätzter Tolkien hat Bücher geschrieben, die jemandem, der Herr der Ringe verschlungen hat, weniger gut gefielen.
Ich finde es eben einfach zu grausam, daß ausgerechnet diese Sicherheit, diese Meisterschaft im Entwerfen einer ganzen Parallelwelt, dieser großartige Verstand Einbußen erleiden könnte.
Ich glaube, ich muß das Buch nochmal lesen. Bei englischen Texten kommt man beim zweiten Lesen doch manchmal zu einer anderen Meinung.
Entweder ich finds dann doch noch ganz gut, oder ich muß mich eben damit abfinden, daß auch die Scheibenwelt sterblich ist.
Bis dann, Stringa
Nein, normalerweise habe ich keine Angst vor meiner eigenen Meinung über ein Buch. Es ist eben nur so, daß Terry Pratchett einer der ganz wenigen Autoren ist, die man sozusagen fast blind verehrte. Man wußte von Anfang an, daß man als Leser sich in dieser seiner Welt geborgen fühlen konnte und war absolut sicher, daß einem alles gefallen würde.
Dieses Gefühl hat man meiner Erfahrung nach nur bei ganz wenigen Schriftstellern, selbst unser hochgeschätzter Tolkien hat Bücher geschrieben, die jemandem, der Herr der Ringe verschlungen hat, weniger gut gefielen.
Ich finde es eben einfach zu grausam, daß ausgerechnet diese Sicherheit, diese Meisterschaft im Entwerfen einer ganzen Parallelwelt, dieser großartige Verstand Einbußen erleiden könnte.
Ich glaube, ich muß das Buch nochmal lesen. Bei englischen Texten kommt man beim zweiten Lesen doch manchmal zu einer anderen Meinung.
Entweder ich finds dann doch noch ganz gut, oder ich muß mich eben damit abfinden, daß auch die Scheibenwelt sterblich ist.
Bis dann, Stringa
Re: Unseen Academicals
Nö, die Braseneck Universität wird bereits in Darwin und die Götter der Scheibenwelt/The Science of Discworld 3 - Darwins Watch und der KurzgeschichteHador hat geschrieben: Ausserdem ist in diesem Buch IIRC das erste Mal die Rede davon, dass es noch andere Magische Universitäten ausser UU und dem Gegenstück auf XXXX gibt.
Eine akademische Austreibung teuflischer Apparate/A Collegiate Casting-Out of Devilish Devices angesprochen.
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- Paul König
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Re: Unseen Academicals
hey Tod,
bei mir kommen nur schwarze Balken in Deinem Post.
Ist das gewollt? Willst Du damit sagen, daß Du das alleinige Ende bist?
Oder gibts da irgendwelche rechnertechnischen Probleme?
bei mir kommen nur schwarze Balken in Deinem Post.
Ist das gewollt? Willst Du damit sagen, daß Du das alleinige Ende bist?
Oder gibts da irgendwelche rechnertechnischen Probleme?
Ich erkenne einen ehrlichen Mann auf den ersten Blick.
Der König des Gelben Flußes
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- Zwergin
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Re: Unseen Academicals
Das heißt dass da ein spoiler drinsteckt. Klick auf die Balken und wie durch Zauberhand erscheint der Text.
- Paul König
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Re: Unseen Academicals
Dankeschön Chery, aber was ist ein Spoiler?
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Re: Unseen Academicals
Eine Warnung davor, dass du dir den Spaß am Buch verderben würdest, wenn du liest, was sich hinter den schwarzen Balken verbirgt. Bitte benutz sie selber, wenn du über wichtige Details des Buches sprichst, die anderen den Spaß verderben könnten, die das Buch noch nicht gelesen haben.
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- Paul König
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Re: Unseen Academicals
Danke Dir!
Alles klar, werde ich im Zweifelsfalle so tun.
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- Feles Cum Libero
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Re: Unseen Academicals
Stimmt, der Quästor tritt nicht persönlich auf, dass ist mir auch aufgefallen (und fand ich auch eher merkwürdig). Aber wodurch kommst du zu dem Schluss, dass er ums Leben gekommen sei? Wenn erwähnt wird, wird immer in der Gegenwart von ihm gesprochen, nicht in der Vergangenheit. Ich hatte eher den Eindruck, dass der Quästor es vorgezogen hat - vielleicht aufgrund seines doch eher labilen Zustands - sich etwas aus dem "wilderen" Universitätsleben zurückzuziehen. Eine ausführlichere Erklärung innerhalb des Romans wäre jedenfalls sinnvoll gewesen.Hador hat geschrieben:Naja, aber es ist ja nicht nur der Dean. Der Bursar ist ebenfalls sang und klanglos verschwunden und so wie es klingt sogar irgendwie ums Leben gekommen.
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- Wee Free Tiikeri
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Re: Unseen Academicals
Ich hab's jetzt auch endlich geschafft, "Unseen Academicals" durchzulesen - dass es so lange gedauert hat, liegt weniger daran, dass ich es langweilig gefunden hätte, als dass ich einfach zuwenig Zeit zum Lesen hatte.
Ich würde sagen Pterry hat sicher schon brilliantere Romane geschrieben, aber ich finde es gut, dass er wieder einmal ganz neue Typen auftreten lässt, und sogar eine neue Rasse.
Dass der Dekan plötzlich und so ohne Vorwarnung Erzkanzler von Brazeneck geworden ist, hat mich allerdings auch stark irritiert; auch die Tatsache, dass auf einmal sein Vorname bekannt ist (in "The last Continent" kannte offenbar keiner auch nur einen Namen seiner Kollegen) fand ich seltsam und etwas überflüssig; da muss ich Stringa Recht geben. Den Bursar habe ich auch vermisst, dafür geht mir Ponder inzwischen nur noch auf den Keks.
Hingegen fand ich es witzig, Prof. Turnipseed (alias Big Mad Drongo Adrian Turnipseed) noch einmal zu treffen.
Aber Figuren wie Pepe, Mr. Nutt oder Glenda würde ich gern in einem der nächsten Romane wiederbegegnen (Pepe und Glenda eignen sich doch prima als ewige Nebenfiguren wie Tod oder Vetinari*). * Nicht dass Tod nur Nebenfigur wäre, aber dafür taucht er in jedem Roman mindestens einmal auf. Vetinari hingegen hat keine "eigene" Romanreihe, dafür eine Schlüsselposition.
Ich würde sagen Pterry hat sicher schon brilliantere Romane geschrieben, aber ich finde es gut, dass er wieder einmal ganz neue Typen auftreten lässt, und sogar eine neue Rasse.
Dass der Dekan plötzlich und so ohne Vorwarnung Erzkanzler von Brazeneck geworden ist, hat mich allerdings auch stark irritiert; auch die Tatsache, dass auf einmal sein Vorname bekannt ist (in "The last Continent" kannte offenbar keiner auch nur einen Namen seiner Kollegen) fand ich seltsam und etwas überflüssig; da muss ich Stringa Recht geben. Den Bursar habe ich auch vermisst, dafür geht mir Ponder inzwischen nur noch auf den Keks.
Hingegen fand ich es witzig, Prof. Turnipseed (alias Big Mad Drongo Adrian Turnipseed) noch einmal zu treffen.
Aber Figuren wie Pepe, Mr. Nutt oder Glenda würde ich gern in einem der nächsten Romane wiederbegegnen (Pepe und Glenda eignen sich doch prima als ewige Nebenfiguren wie Tod oder Vetinari*). * Nicht dass Tod nur Nebenfigur wäre, aber dafür taucht er in jedem Roman mindestens einmal auf. Vetinari hingegen hat keine "eigene" Romanreihe, dafür eine Schlüsselposition.
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- Romulus
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Re: Unseen Academicals
Also mir hat Unseen Academicals sehr gut gefallen. Natürlich gab es ein paar kleinere schwächen, aber ich fand es ausgesprochen erfrischend, wieder einmal einen Scheibenwelt-Roman zu lesen, bei dem der typische Pratchett-Humor doch deutlich im Vordergrund liegt, nicht ohne einen gesellschaftskritischen Unterton. Zuletzt waren ja die gesellschaftskritischen, düstereren Themen mehr im Vordergrund und der Humor blieb häufig ein wenig auf der Strecke. Meiner Meinung nach gelingt es Pratchett in UA sehr gut, diverse aus älteren Romanen bekannte Charaktere (und es kommen ja wirklich viele davon vor - die Zauberer, Vetinari, die Wache, Schnapper, William de Worde usw.) mit interessanten neuen Figuren zu kombinieren und dabei auch vielen der "alten" Charaktere neue Facetten zu geben (ich nenne da nur mal exemplarisch den Dekan). So hat man zum einen beinahe nostalgische Fefühle beim Lesen (denn die UU war zuletzt selten an den Geschehnissen unmittelbar beteiligt), zum anderen aber wieder viele neue Aspekte des Lebens in Ankh-Morpork und des andauernd weiterlaufenden Zeiten-Wandels, der sich auf der Scheibenwelt bemerkbar macht.
Fazit von mir: Unseen Academicals wird zwar nie mein Lieblingsroman der Serie werden, aber ich werde ihn sicher immer wieder gerne lesen, und er gehört für mich zu dem besten Drittel von Pratchetts Romanen. Ach ja, und Prof. Hix ist einfach nur klasse
Fazit von mir: Unseen Academicals wird zwar nie mein Lieblingsroman der Serie werden, aber ich werde ihn sicher immer wieder gerne lesen, und er gehört für mich zu dem besten Drittel von Pratchetts Romanen. Ach ja, und Prof. Hix ist einfach nur klasse
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Re: Unseen Academicals
Nehme mal an auf englisch?Tod hat geschrieben:Im Hugendubel in Berlin lag heute sogar schon ein Exemplar rum (womit ich mit "lag" nicht andeuten wollte, dass wir es mitgenommen hätten, es "liegt" dort also vielleicht immer noch).
Und nicht auf deutsch?!
Re: Unseen Academicals
Ja, das war damals auf Englisch. Auf Deutsch ist das Buch noch immer nicht angekündigt.
Don't panic!
Re: Unseen Academicals
Hmmm....interessant wie da die Meinungen auseinandergehen. Ich persönlich finde, dass in diesem Buch das was ich als 'typischen Pratchett Humor' bezeichnen würde fast völlig fehlt. Ist aber natürlich auch die Frage was man im Bezug auf Sir Terry als typisch bezeichnet, denn er hat sich ja nun schon oft genug selbst neu erfunden.Romulus hat geschrieben:Also mir hat Unseen Academicals sehr gut gefallen. Natürlich gab es ein paar kleinere schwächen, aber ich fand es ausgesprochen erfrischend, wieder einmal einen Scheibenwelt-Roman zu lesen, bei dem der typische Pratchett-Humor doch deutlich im Vordergrund liegt, nicht ohne einen gesellschaftskritischen Unterton.
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- Zwergin
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Re: Unseen Academicals
Habe es jetzt noch mal gelesen (ohne mich von aktuellen Großereignissen beeinflussen zu lassen, war aber trotzdem lustig beim lesen dem Gegröle der Nachbarn zuzuhören!) und mich stört immernoch, dass irgendwie zu viel drin ist: ich brauche klare Hauptfiguren, nicht so'n Nutt-Trev-Glenda-Juliet-Gespann und die Idee mit dem Erscheinen der Göttin verpufft eigentlich im allgemeinen Getümmel ziemlich. Auch das "Dean-Problem" hätte mehr Spaßpotential gehabt und so.
Das heißt nicht, dass es mir gar nicht gefallen hätte, aber es wird wohl eher nicht unter meinen top5 landen.
Das heißt nicht, dass es mir gar nicht gefallen hätte, aber es wird wohl eher nicht unter meinen top5 landen.
Re: Unseen Academicals
Das fand ich auch sehr merkwürdig. Dazu kam ja praktisch gar nichts mehr und vor allem nichts, was die Situation mit ihr so recht aufgeklärt hätte.cheery_littlebottom hat geschrieben:die Idee mit dem Erscheinen der Göttin verpufft eigentlich im allgemeinen Getümmel ziemlich.
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- DuMistvieh
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Re: Unseen Academicals
So, ich habe nun auch "Der Klub der Unsichtbaren Gelehreten" gelesen.
Im folgenden einige positive und negative Dinge, die mir so auffielen:
Positiv: gute neue Charaktere (Glenda, Trevor, Juliet), besonders Nutt hat mir sehr gefallen; auch Dr.Hix und Professor Macarona konnten begeistern, das Auftreten der Kuriositätenkommode, Vetinari + Margolotta
Negativ: kein Quästor, und seit wann hat der Quäster eigentlich Probleme mit den Dezimalstellen (der Quäster war sonst immer der Einzige, der sich mit dem Rechnungswesen auskannte), kein grosser Auftritt von Rincewind und auch nicht von Truhe (Spasspotential!); einige Übersetzungsschwächen (was aber nur dem neuen Übersetzer anzulasten ist, der sich ruhig mal die Mühe machen konnte, sich ein bißchen mehr in die Materie einzulesen), zB wird am Anfang der Dozent für Alte Runen benannt (bin mir aber sicher,dass es der Dozent für neue Runen sein sollte, da dieser auch später nur benannt wird), die förmliche Sie-Anrede von Ridcully an Ponder (schrecklich! und undenkbar), Tod tauchte nicht auf (ist aber nicht so schlimm);
Schnapper taucht nur am Rande auf (da wäre noch mehr drin gewesen); die "Brüller" der UU wurden in älteren Romanen eigentlich immer recht dumm dargestellt, hier aber waren sie sogar recht gesprächig.
Die Darstellung des Spiels hatte ich mir im Vorhinein ganz anderes vorgestellt, vorallem aber länger. Ich fande das Spiel recht kurz, allerdings war die Idee, William de Worde als Stadionreporter einzusetzen, sehr gut.
Warum wird eigentlich auf dem Originalcover der Patrizier als Schiri dargestellt?
Es schaut also so aus, als ob der negative Eindruck überwog, aber dem ist nicht so; alles in Allem fand ich das Buch dennoch sehr gut. Ich denke im englischen Original ist es noch deutlich besser, und ich hoffe, dass der Übersetzer in den folgenden Romanen besser wird.
Im folgenden einige positive und negative Dinge, die mir so auffielen:
Positiv: gute neue Charaktere (Glenda, Trevor, Juliet), besonders Nutt hat mir sehr gefallen; auch Dr.Hix und Professor Macarona konnten begeistern, das Auftreten der Kuriositätenkommode, Vetinari + Margolotta
Negativ: kein Quästor, und seit wann hat der Quäster eigentlich Probleme mit den Dezimalstellen (der Quäster war sonst immer der Einzige, der sich mit dem Rechnungswesen auskannte), kein grosser Auftritt von Rincewind und auch nicht von Truhe (Spasspotential!); einige Übersetzungsschwächen (was aber nur dem neuen Übersetzer anzulasten ist, der sich ruhig mal die Mühe machen konnte, sich ein bißchen mehr in die Materie einzulesen), zB wird am Anfang der Dozent für Alte Runen benannt (bin mir aber sicher,dass es der Dozent für neue Runen sein sollte, da dieser auch später nur benannt wird), die förmliche Sie-Anrede von Ridcully an Ponder (schrecklich! und undenkbar), Tod tauchte nicht auf (ist aber nicht so schlimm);
Schnapper taucht nur am Rande auf (da wäre noch mehr drin gewesen); die "Brüller" der UU wurden in älteren Romanen eigentlich immer recht dumm dargestellt, hier aber waren sie sogar recht gesprächig.
Die Darstellung des Spiels hatte ich mir im Vorhinein ganz anderes vorgestellt, vorallem aber länger. Ich fande das Spiel recht kurz, allerdings war die Idee, William de Worde als Stadionreporter einzusetzen, sehr gut.
Warum wird eigentlich auf dem Originalcover der Patrizier als Schiri dargestellt?
Es schaut also so aus, als ob der negative Eindruck überwog, aber dem ist nicht so; alles in Allem fand ich das Buch dennoch sehr gut. Ich denke im englischen Original ist es noch deutlich besser, und ich hoffe, dass der Übersetzer in den folgenden Romanen besser wird.
Wenn du eine Zitrone erwischst, musst du Limonade daraus machen.
- Lady Vetinari
- Beiträge: 71
- Registriert: Mittwoch 9. Juni 2010, 17:33
- Wohnort: Palast des Patriziers, Ankh-Morpork
Re: Unseen Academicals
Ich hab die Ausgabe auch gerade bei mir liegen und die förmliche Anrede unter allen Beteiligten finde ich ebenfalls schrecklich. Hab sogar das Buch weggelegt, als ich das erste Mal drüber gestolpert bin... wobei es bei Nutt ja passen würde, aber alle anderen haben sich auch in den letzten 30 Büchern mit du+Höflichkeitsfloskel angesprochen, also wie im englischen... das ist für mich ein großes Minus an der Übersetzung.DuMistvieh hat geschrieben:... die förmliche Sie-Anrede von Ridcully an Ponder (schrecklich! und undenkbar)...
Si non confectus, non reficiat.
-
- Quästor
- Beiträge: 122
- Registriert: Montag 1. Dezember 2008, 15:36
Re: Unseen Academicals
Es gibt unter den Fans allerdings auch die Ansicht, dass das permanente Geduze in den anderen 30 Büchern eher "schrecklich und undenkbar" ist. Formell ist das nämlich tatsächlich falsch übersetzt. Da im Englischen kein direktes Höflichkeitspronomen vorhanden ist, behilft man sich damit, dass man sich in vertrauter Runde mit dem Vornamen anspricht. Das entspricht in etwa dem deutschen "Du". Weder Ponder und Ridcully, noch Vetinari und Mumm - um ein weiteres "schreckliches" Beispiel zu nennen - haben sich meines Wissens je mit dem Vornamen angesprochen.DuMistvieh hat geschrieben:... die förmliche Sie-Anrede von Ridcully an Ponder (schrecklich! und undenkbar), ...
Wie ist denn die Übersetzung sonst so? Ich hab bisher nur kurz eine Leseprobe der ersten 40 Seiten überflogen und fand den Tonfall etwas frischer und lockerer als bei Brandhorst...
"And now I must fly - except that I mustn't."
Re: Unseen Academicals
Ich denke, ein wirklich guter Übersetzer würde das "You" immer adäquat zur jeweiligen Situation übersetzen, also bei Gruppen, die lange zusammen arbeiten, wie in der Universität und in der Wache mit "Du" und in anderen Fällen eben mit Sie, so wie man es im Deutschen eben plausibel findet.
Aber ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, daß Pratchett angemessen übersetzt wird und vielleicht kann es auch niemand.
Deshalb lese ich englisch, auch wenns länger dauert.
Aber ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, daß Pratchett angemessen übersetzt wird und vielleicht kann es auch niemand.
Deshalb lese ich englisch, auch wenns länger dauert.
- Finsterer Fred
- Beiträge: 2
- Registriert: Freitag 1. Oktober 2010, 16:35
Re: Unseen Academicals
Habe kurz reingelesen in die Übersetzung. Klar ist es übersetzungstechnisch korrekter das "Sie" anzuwenden, allerdings wirkt es für langjährige Fans sehr befremdlich, wenn damit erst nach über 30 Bänden angefangen wird. Außerdem redet Ridcully Vetinari mit Vornamen an, da passt ein "Sie" wohl kaum. Das fand ich sehr gruselig "Sie Havelock" lesen zu müssen...ganz abgesehen von diesem gruseligen Cover, dass IMHO noch schlimmer ist, als das amerikanische. Außerdem ist der Preis eine Frechheit! 18 Euro für ein Paperback ist einfach zu teuer. Was bin ich froh, dass ich nur noch die englischen Ausgaben kaufe.
Re: Unseen Academicals
Eben, es ist befremdlich. Da hätte man lieber einen bestehenden Fehler weiterführen müssen, der Kontinuität wegen.
Das mit dem "mit Vornamen anreden" als Beispiel für ein "Nicht-Passen" der förmlichen Anrede ist zwar plausibel, aber wäre imho noch vertretbar (z.B. bei CSI brauchts auch etwas länger, bis Grissom Greg duzt, bzw. Brass duzt er - obwohl die beiden sich mit Vornamen anreden, eng zusammenarbeiten und doch sowas wie Freunde sind - gar nie), das hätte aber kontinuierlich durchgezogen werden müssen.
Das US-Cover find ich doch noch ein bisschen schlimmer als das deutsche, wobei das erstens Geschmackssache ist und ich zweitens beide nicht grad doll find (dramatisch ausgedrückt ists halt die Wahl zwischen Pest und Cholera *lach*).
Ich bin echt am überlegen, ob ich mir nicht die englischen Bücher kaufen soll. Die meisten der Bücher muss ich mir eh über Amazon bestellen, da ist englisch vermutlich besser (im Laden krieg ich nirgends englische Bücher, bzw. keine der Discworld-Romane). Wie schwer ists denn auf englisch zu lesen??
Das mit dem "mit Vornamen anreden" als Beispiel für ein "Nicht-Passen" der förmlichen Anrede ist zwar plausibel, aber wäre imho noch vertretbar (z.B. bei CSI brauchts auch etwas länger, bis Grissom Greg duzt, bzw. Brass duzt er - obwohl die beiden sich mit Vornamen anreden, eng zusammenarbeiten und doch sowas wie Freunde sind - gar nie), das hätte aber kontinuierlich durchgezogen werden müssen.
Das US-Cover find ich doch noch ein bisschen schlimmer als das deutsche, wobei das erstens Geschmackssache ist und ich zweitens beide nicht grad doll find (dramatisch ausgedrückt ists halt die Wahl zwischen Pest und Cholera *lach*).
Ich bin echt am überlegen, ob ich mir nicht die englischen Bücher kaufen soll. Die meisten der Bücher muss ich mir eh über Amazon bestellen, da ist englisch vermutlich besser (im Laden krieg ich nirgends englische Bücher, bzw. keine der Discworld-Romane). Wie schwer ists denn auf englisch zu lesen??
Re: Unseen Academicals
Eigentlich sollte jeder Buchladen in der Lage sein auch die englischen Bücher zu bestellen(auch als Vorbestellung falls sie noch nicht erschienen sind). Bei uns gibt es auch nur einen kleinen Buchladen, also kein Thalia oder sowas, und bisher war alles was im Großhandel auf Lager war auch am nächsten Tag da.Shatiel hat geschrieben:Ich bin echt am überlegen, ob ich mir nicht die englischen Bücher kaufen soll. Die meisten der Bücher muss ich mir eh über Amazon bestellen, da ist englisch vermutlich besser (im Laden krieg ich nirgends englische Bücher, bzw. keine der Discworld-Romane). Wie schwer ists denn auf englisch zu lesen??
Wie schwer es zu lesen i st hängt natürlich von Deinem Englisch ab. Ich bin weit davon weg Experte zu sein und würde sagen, dass ich sehr gut mit TP zurecht komme. Probiers einfach mal aus und wenns nicht klappt, hast Du wenigstens ein schöneres Cover .
...alle außer Einem!
Re: Unseen Academicals
@ shatiel
TP schreibt eine sehr einfache Grammatik, elegant, aber einfach.
Nur zuweilen benutzt er durchausungewöhnliche Vokabeln, also rechtzeitig ein gutes Lexikon zur Hand haben. Viel Spaß !
TP schreibt eine sehr einfache Grammatik, elegant, aber einfach.
Nur zuweilen benutzt er durchausungewöhnliche Vokabeln, also rechtzeitig ein gutes Lexikon zur Hand haben. Viel Spaß !