Ich habe mir schon vor längerer Zeit Gedanken gemacht, woran es liegt, daß man viele Leute nicht dazu bringen kann, Pratchett zu lesen. Ergebnis:
0. Ich glaube nicht, daß es bestimmter Intelligenz oder einigen Scharfsinns bedarf, um Pratchett genießen zu können, da ich selbst ihn auch lese und kein Abi oder eine andere, besondere Bildung genossen habe

und viele Fälle kenne, die ähnlich liegen.
1. Der erste Punkt bezieht sich darauf, daß die Scheibenwelt ins Genre der Fantasy fällt und die meisten Leute bei SF oder F nur schräge Blicke übrig haben. Zu abgefahren/abgehoben und zu wenig Realismus, ist hier das häufigste Argument. Hinzu kommt die Erfahrung 'normaler Leute' mit den vergleichsweise eher schlechteren Filmen.
2. Pterrys Humor ist durch und durch british/english/schwarz. Und wer Monty Python, den Anhalter und Co nicht mag, mag auch nicht Pterry. Für die meisten Deutschen ist diese Art von Humor immer noch zu undurchschaubar, da er im Hintergrund funktioniert und nicht sofort ins Auge fällt. Im Gegensatz zum 'typisch deutschen' Humor, der offensichtlich ist und einen geradezu überfällt.
3. Beim Lesen eines Romans von Pterry muß man schon ein wenig mitdenken. Vor allem, weil immer mehrere Erzählstränge paralell ablaufen. Und natürlich um die Bezüge der Romane untereinander auf die Reihe bringen zu können. Und seien wir doch mal ehrlich, wer mag denn in unserer Zeit noch groß Nachdenken beim Lesen. Da reichts gerade für einen Schmaltzroman, ein Buch zum Film oder ähnliches.
Das wars soweit.
Ich wünsche mir, daß mehr Leser auf das Niveau von Pterry steigen, aber auf keinen Fall andersherum.
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I told em ! I told em ! Bugrit !
<font size=-1>[Dieses Posting wurde editiert von: William deWorde am 2001-03-07 12:11 ]